Das Wichtigste in Kürze
  • Canihua gehört zu den Pseudogetreiden.
  • Die kleinen Körner sind glutenfrei.
  • Ursprünglich stammt Canihua aus Peru und Bolivien.
  • Im Gegensatz zu Quinoa enthält Canihua viel weniger Saponine (Bitterstoffe).
  • Speisen mit Canihua haben eine leichte Schokoladen-Note.
  • Canihua ist in Deutschland nur sehr schwer erhältlich.

Pseudogetreide CanihuaCanihua stammt aus den Anden und ist mit der Quinoa-Pflanze verwandt. Beides sind glutenfreie, sehr nährstoffreiche Pseudogetreide.

Die kleinen Körner haben viele hochwertige Inhaltsstoffe und  sollen Eisen- und Proteinmangel vorbeugen. Trotzdem ist Canihua releativ unbekannt, während „der große Bruder“ Quinoa als Superfood angepriesen wird.

Ich mag nussigen Geschmack von Canihua, der schon deutlich von Quinoa abweicht.

Was interessiert Dich?

Herkunft von Canihua

Der botanische Name der Canihua-Pflanze ist Chenopodium pallidicaule, weitere Namen sind Kaniwa oder Qaniwa. Es ist ein Fuchsschwanzgewächs und hat mit der verwandten Pflanze Quinoa (Chenopodium quinoa) viele Gemeinsamkeiten. Beides sind Pseudogetreide, weil sie keine Süßgräser (wie die echten Getreide) sind.

Canihua kommt im Hochland von Peru und Bolivien vor. Dort wurde die Pflanze schon vor Jahrtausenden teilweise domestiziert. Die Bolivianer kennen über 200 Canihua-Sorten, von denen rund 20 regelmäßig angebaut werden.

Die Pflanze benötigt das Andenklima und ist gut kältebeständig inklusive der Resistenz gegen Nachtfröste bis -10 °C. Sie gedeiht in Höhenlagen bis zu 4.400 m, die Kultivierung findet bis etwa 3.800 m statt. Auch starkem Wind und Regen sowie längerer Dürre hält Canihua stand.

Als Pseudogetreide ist die Pflanze glutenfrei. Ihre Samen sind kugelrund und braun-schwarz gefärbt. (Deutlich kleiner als Reis. Eher wie Mohn, aber etwas fester.)

Sie schmecken nussig und auch ein wenig nach Schokolade. Die indigenen Bergvölker nutzen sie als ein Grundnahrungsmittel, stellen daraus aber nicht nur Mehl her, sondern bereiten mit dem Powerkorn Brei und Getränke zu. Die mineralstoffreichen Blätter der Canihua dienen zudem als Salat und Gemüse.

In Europa waren Canihua und Quinoa bis ins frühe 20. Jahrhundert unbekannt. Dann „entdeckte“ man zunächst Quinoa, während Canihua erst seit einigen Jahren in geringem Umfang verfügbar ist.

Nährstoffe in Canihua

100 Gramm Canihua enthalten:

NährstoffMenge
Kalorien358 Kcal
Fettgehalt8 g
Eiweiß16 g
Kohlenhydrate55 g
  • 55 g Kohlenhydrate, was als Energie (358 kcal) auch für Sportler wertvoll ist
  • 12 g Ballaststoffe, die den Blutzuckerspiegel niedrig halten
  • 16 g leicht verdauliches Eiweiß
  • essentielle Aminosäuren
  • 8 g Fett
  • 14 mg Eisen
  • 4 mg Zink (Hälfte der nötigen Tagesdosis für Erwachsene)
  • 211 mg Magnesium (fast die empfohlene Tagesdosis)
  • 148 µg Folsäure (ein hoher Wert, gut für Schwangere und Stillende)
  • 0,7 mg Thiamin (B1), gut gegen Diabetes Typ 1, gegen Blutarmut und für das Herz
  • 0,4 mg Riboflavin (B2)

Bitter schmeckenden Saponine (vom lateinische Wort Sapo für Seife) sind in Canihua nicht enthalten, daher ist ein aufwendiges Waschen vor der Zubereitung überflüssig.

Das ist einer der großen Vorteile im Vergleich zu Quinoa, das vor dem Verzehr zwingend gewaschen werden muss, da es sonst zu einer Schaumbildung kommen kann.

Zubereitung von Canihua

Die Pflanze kann ge­rös­tet und ge­mah­len werden. Wenn Du nicht gerade in Peru unterwegs bist, dürfte das aber nicht infrage kommen. Der Samen wird 15 Mi­nu­ten auf kleiner Flamme gekocht, danach solltest du ihm noch 10 Minuten Zeit zum quellen geben.

Ein Anrösten vor dem Ko­chen lässt das nus­si­ge Aroma hervortreten. Ge­koch­ter Ca­ni­hua-Samen ist eine solide Bei­la­ge und kann mit anderen Blättern zu Salat gemischt werden. Des Weiteren bereichert er herz­haf­te Sup­pen oder eine wür­zi­ge Ge­mü­se­pfan­ne.

Ich frag dich: Hast Du keine Fragen?
Schreib‘ mir einen Kommentar! Ich freu‘ mich über Fragen & Feedback. Wenn der Artikel hilfreich war, kannst Du ihn auch gerne teilen. Oder ausdrucken und an den Kühlschrank hängen. xoxo

In einer heißen Pfanne ganz ohne Fett wird Ca­ni­hua-Samen zu Popcorn. Ich hab das eher mal zum Spaß ausprobiert. Das ergebnis hat mich jetzt nicht so umgehauen.

Canihua-Mehl, das die Südamerikaner Ca­ni­hu­a­co nennen, kann zu einem kakaoartigen Getränk, zu Brot, Kuchen, Waffeln, Muffins oder einem Pudding verarbeitet werden. Das Mehl ist sehr fei­n und hell­brau­n. Aber lass dich nicht täuschen: Damit kannst Du nicht wirklich backen. Ohne den Zusatz eines glu­ten­hal­ti­gen Mehls oder eines Bindemittel (zum Beispiel Pfeilwurzelmehl) wird daraus kein brauchbarer Teig.

Du kannst Canihua-Mehl auch selber machen. Dazu benötigst Du allerdings eine richtige Getreidemühle. Eine Flockenquetsche reicht nicht, da die Körner viel zu klein dafür sind.

Canihua kaufen

Canihua-Samen findest Du im „sehr, sehr gut sortierten“ Bioladen. Das ist ziemlich schade, denn Quinoa gibt es ja schließlich auch im Discounter. Bemerkenswert fand ich‘, dass dm mit seiner Eigenmarke ebenfalls Canihua Sortiment hatte. Leider hat das Pseudogetreide nicht den Sprung aus der Nische geschafft hat, denn im April 2017 hat dm sein Canihua-Produkt aus dem Verkauf genommen.

Beim Suchen nach Canihua taucht häufig Quinoa auf. Das nervt mitunter – schließlich weiß ich ja, was ich suche.

Bei Reishunger.de gibt es gelegentlich auch Canihua. Hier lohnt es sich regelmäßig reinzuschauen und auch die Rezepte machen Appetit.

Häufige Fragen zu Canihua

Kann man Canihua roh essen?

Während Chia-Samen problemlos roh gegessen werden können, bin ich mir bei Canihua nicht so sicher. Du musst die Körner nicht so gründlich waschen, wie Quinoa. Aber so richtig lecker ist roher Canihua nicht. Leicht geröstet, kommt eine leicht Schokonote zum Vorschein.

Ist Canihua gesund?

Canihua kann mit einer Vielzahl von hochwertigen Inhaltsstoffen punkten. Der sogenannte Baby-Quinoa liefert pflanzliches Protein, ungesättigte Fettsäuren und wichtige Vitamine. Das haben die kleinen Körner mit den anderen Pseudogetreide-Sorten gemeinsam. Allerdings enthält Canihua auch eine ordentliche Menge Kohlenhydrate. Wenn Du also Low Carb unterwegs bist, solltest Du hier etwas genauer hinschauen.

Enthält Canihua Gluten?

Canihua ist glutenfrei. Aus den Körnern kann ein Mehl gewonnen werden, das zum „klassischen“ Backen jedoch nicht geeignet ist.

Küchenkoala Signatur

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert